Zur Alp Breitenboden im Reichenbachtal: Schwarzwaldalp – Breitenboden – Grindelschärm – Seilialp – Zwirgi

Von Alp zu Alp führt diese Wanderung im Tal des Reichenbachs. Von der Schwarzwaldalp geht es zunächst zur Alp Breitenboden hinauf, wo sich eine grossartige Sicht zum Wetterhorn und zu den Engelhörnern öffnet. Über die Alpen Grindel, Chaltenbrunnen und Seili gelangt man auf einem aussichtsreichen Höhenweg talauswärts. 

Text: Andreas Staeger

Blick zu den Engelhörnern

Bild: Andreas Staeger

 

Die Alp Breitenboden weist beachtliche Dimensionen auf. Sie umfasst eine Fläche von mehr als fünf Quadratkilometern. Zwischen ihren tiefsten Lagen im Talboden des Reichenbachtals hinauf zu den höchsten Weiden in der Flanke des Wildgärsts liegen rund 1300 Höhenmeter. Nicht ganz so viel überwindet man auf der Wanderung quer durch das Alpgebiet.

 

Ausgangspunkt ist das Hotel Schwarzwaldalp. Auf der Passstrasse der Grossen Scheidegg marschiert man zunächst einige Schritte talauswärts und zweigt dann hangwärts ab. Ein Kiessträsschen führt in etlichen Kehren, aber nur mässig steil am Sonnenhang des Reichenbachtals zur Wegverzweigung Pfanni. Im Aufstieg geniesst man dank stetig wechselnder Perspektive schöne Ausblicke zu den Engelhörnern, zum Wellhorn und zum Wetterhorn.

 

Über eine Steilstufe gelangt man in den weiten Kessel des Obersten Stafels der Breitenbodenalp, der sich buchstäblich als «breiter Boden» erweist. Die Aussicht über die blumenreichen Alpweiden hinweg ist grossartig: Bis ins Titlisgebiet hinüber sieht man, im Süden zeigt sich nun auch der Eiger. Für Ihre Verdienste zur Erhaltung dieses landschaftlichen Juwels wurde die Alpgenossenschaft Breitenboden 2011 mit dem Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet. Zur Gewinnerfläche Alp Breitenboden>>>

 

Der zweite Teil der Tour verläuft als Höhenwanderung und weist entsprechend nur noch geringe Höhendifferenzen auf. In leichtem Auf und Ab wandert man genussreich oberhalb der Waldgrenze talauswärts. Erst nach rund zweieinhalb Stunden – und damit etwa in der Mitte der Tour – verlässt man das Gebiet der Alp Breitenboden. Der Bergweg führt jedoch weiterhin über Alpweiden: Die Hütten im Grindelfeld und beim Grindelschärm gehören zur Alp Grindel. Hier öffnet sich nun auch die Sicht zur Rosenlaui; die höheren Gebiete des ausgedehnten Kessels in der Nordflanke des Rosenhorns sind nach wie vor vergletschert.

 

Nach dem Chrüterenläger beginnt die Rückkehr ins Tal, und zwar gleich zünftig: Die steilste Passage des Abstiegs führt auf einem schmalen, steinigen Pfad hinunter ins Gebiet der Alp Chaltenbrunnen. Vom Ober Stafel an nimmt das Gefälle etwas ab. Auf einem kurvenreich angelegten Kiessträsschen geht es teils über Weideland, teils durch Bergwald hinunter zur Seilialp, wo man ein letztes Mal die prachtvolle Aussicht zur Rosenlaui und zum Wetterhorn geniesst. Nochmals sehr steil ist der letzte Teil des Abstiegs, der auf einem schön angelegten Waldpfad hinunter ins Zwirgi führt.

 

Tipp: Beim Ausgangspunkt auf der Schwarzwaldalp befindet sich eine alte, traditionsreiche Sägerei. Das mit einem 3,4 m hohen Wasserrad betriebene Sägewerk ist über 100 Jahre alt. Es kann im Rahmen von öffentlichen Führungen besichtigt werden.

 

Merkmal  Höhenweg Schwierigkeitsgrad T2
Marschzeit 5 h 15 min Streckenlänge  15,2 km
Aufstieg 830 m Abstieg 1300 m
Tiefster Punkt 974 m Höchster Punkt 2108 m
Verpflegung Picknick aus dem Rucksack Ideale Jahreszeit Anfang Juni bis Ende November
Anreise Mit dem Postauto auf die Schwarzwaldalp Rückreise Ab Zwirgi mit dem Postauto