Parklandschaft zwischen Felsen:  Bramisegg – Botchen – Schweibenalp – Bramisegg

Weniger bekannt als die Giessbachfälle am Brienzersee unten ist der Oberlauf des Wildbachs. Er fliesst durch eine malerische Landschaft, die von einem sehr reizvollen Wanderweg erschlossen wird. 

Text: Andreas Staeger

Der Giessbach und mächtige Ahornbäume prägen das Gesicht der Alp Botchen.

Bild: Andreas Staeger

 

Den Giessbach meint man bestens zu kennen: Der Name steht für das historische Grandhotel und die imposanten Wasserfälle in dessen Nähe. Doch der Wildbach, der an der Nordflanke des Faulhorns entspringt, hat noch mehr zu bieten als die bekannten Schauplätze unten bei der Mündung in den Brienzersee. Westlich der Axalp durchströmt er einsame Landschaften, die ganz unterschiedlich gestaltet sind. Auf einer Rundwanderung lässt sich diese grossartige Mischung aus Wildnis und Kulturlandschaft auf eindrückliche Weise erleben.

 

Ausgangspunkt ist die auf halbem Weg zwischen Brienz und der Axalp liegende Bramisegg. In mässigem Anstieg führt eine Waldstrasse ins Giessbachtal. Sie verläuft zunächst oberhalb einer engen Schlucht und mündet dann in ein idyllisches Hochtal. Der Giessbach fliesst hier als stiller Bergbach durch eine weite Wiesenebene.

 

Am hinteren Ende des Tälchens steigt der Weg steil an, um die nächste Geländestufe zu überwinden. Und erneut erlebt man beim Verlassen des Waldes eine Überraschung: Das Gelände weitet sich zu einem grossen, grünen Kessel, der fast ringsum von felsigen Abhängen umgeben ist. Die Alp Botchen ist ein kleines, stilles Paradies. 2014 wurde sie mit dem Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet. Zur Gewinnerfläche Alp Botchen>>>  Mächtige Bergahorne stehen locker verstreut auf den Alpwiesen, dazwischen plätschert der Giessbach. Die Gegend wirkt wie ein Park – und liegt dennoch mitten in urwüchsiger Gebirgslandschaft.

 

Auf der anderen Seite des Bachs geht es auf einem etwas ruppigen Weg hoch zum Botchenhals. Von dort steigt man leicht ab zum Schartenboden, zweigt gleich wieder hangwärts ab und gelangt an der Staatshütte vorbei in den Bauwald. Dieser wird auf einer gut ausgebauten, kurvenreichen Forststrasse durchquert. Ein schmales, steiles, teilweise etwas ausgesetztes Weglein führt zurück ins Giessbachtal (als Alternative kann die Fahrstrasse genutzt werden, die in den hinteren Talgrund mündet). Über Uti und Schweibenalp geht es zurück zum Ausgangspunkt Bramisegg.

 

Tipp: Wer noch mehr Giessbach erleben will, verlängert die Tour von der Schweibenalp um den Abstieg hinunter zum Brienzersee. Die aussichtsreiche Route führt an den Giessbachfällen vorbei zum Grandhotel Giessbach.

 

Merkmal Rundwanderung Schwierigkeitsgrad T2
Marschzeit 4 h 10 min Streckenlänge  10,4 km
Aufstieg 770 m Abstieg 770 m
Tiefster Punkt 990 m Höchster Punkt 1551 m
Verpflegung Verpflegung aus dem Rucksack Ideale Jahreszeit Anfang Mai bis Ende Oktober
Anreise Mit dem Postauto nach Brienzerberg-Bramisegg Rückreise Ab Brienzerberg-Bramisegg mit dem Postauto