Bräteln im Moorparadies

 

Habkern – Die grösste Moorlandschaft der Schweiz verbindet die Gemeinden Habkern und Sörenberg. Eines der reizvollsten Moorgebiete dieser an Schönheiten ohnehin reichen Gegend ist das Naturschutzgebiet Schwarzbach-Möser.

Text: Andreas Staeger

Über dem Hochmoor beim Schwarzbach wölbt sich der Hohgant.

Bild: Andreas Staeger

Ein Volltreffer mit unabsehbaren Nebenwirkungen: Als die Schweizer Stimmbevölkerung vor bald 30 Jahren den Waffenplatz Rothenthurm abschoss, zeigten sich die Auswirkungen auch zwischen Hohgant und Brienzer Rothorn, weit entfernt vom Brennpunkt der Abstimmung, die Wolken zusammen: Fortan durften dort weite Landwirtschafts- und Waldflächen nur noch mit Einschränkungen genutzt werden. Grund dafür sind die gewaltigen Hoch- und Flachmoore in dieser Gegend – die grössten der Schweiz. Touristischen Rambazamba gibt es daher auf der Lombachalp nicht, gestattet sind aber sanfte Erholungsaktivitäten und traditionelle landwirtschaftliche Nutzung.

 

Sanfte Nutzung des Flachmoors

Beispielhaft zeigt sich dies im Gebiet Schwarzbach-Möser. Dort befindet sich ein zauberhaftes Hochmoor. Es ist umzäunt und darf auf keinen Fall betreten werden. Also hat man sich mit dem Blick auf das Ensemble von Gräsern, Orchideen und einzelnen knorrigen Nadelbäumen zu begnügen – und das ist schon überaus genussreich. Gleich nebenan liegt ein Flachmoor, das mit Rindern beweidet und alle zwei Jahre gemäht wird, damit der Pflanzenwuchs regelmässig bleibt. Im angrenzenden Wäldchen befindet sich ein grosszügig ausgestatteter Brätelplatz mit Aussicht zu Augstmatthorn, Mönch und Jungfrau.

 

Strassen und Wege

Die einzigartige Idylle am Fusse des Hohgants ist im Jahr 2008 mit dem Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost prämiert worden. Man kann sie im Rahmen einer leichten Rundwanderung mit Ausgangspunkt Lombachalp erreichen. Zu Beginn der Tour muss allerdings ein mehrere Kilometer langer Marsch auf einem Asphaltsträsschen in Kauf genommen werden. Die Strecke führt praktisch ebenen Wegs über Färrich direkt zum Naturschutzgebiet Schwarzbach-Möser.

Nach dem Picknickhalt mitten in der Moorlandschaft verläuft die Wanderung dann nur noch auf Naturbelag. Ein breiter, mit Kies gedeckter Alpweg zieht sich über Weiden und durch Wäldchen sanft zur Widegg hoch. Danach geht es auf einem schmalen Pfad in der Ostflanke des Bolbergs weiter zum Läger. Schliesslich gelangt man auf aussichtsreichen Viehwegen zurück zur Lombachalp.

Zur Gewinnerfläche Schwarzbach-Möser >>>

Allgemeine Informationen

Karte der Route >>>

Anreise: Postauto ab Interlaken West nach Habkern/Post, von dort mit Rufbus alpin auf die Lombachalp (Achtung: Nur ein fahrplanmässiger Kurs pro Tag; weitere Kurse auf Anfrage unter Tel. 033 843 13 43)

Rückreise: Mit Rufbus alpin ab Lombachalp nach Habkern/Post, von dort mit Postauto nach Interlaken West

Route: Lombachalp/Lägerstutz – Möser – Widegg – Winterröscht – Lombachalp

Wanderzeit: 2 h 45

Streckenlänge: 8,9 km

Höhendifferenz: 260 m Aufstieg, 260 m Abstieg

Schwierigkeit: leicht

 

Schwarzbach Möser: Bräteln im Moorparadies
SchwarzbachMöser.pdf
Adobe Acrobat Dokument 641.5 KB